Osteopathie in Österreich
Osteopathie ist in Österreich seit Anfang 1990 bekannt. Aufgrund der guten Behandlungserfolge kam es zu einer raschen Verbreitung der osteopathischen Behandlungsmethode.
Rechtliche Situation
Berufsrecht
Osteopathie ist als eigenständige Behandlungsmethode in Österreich noch nicht gesetzlich reglementiert. In Österreich wird Osteopathie vorwiegend von ÄrztInnen und PhysiotherapeutInnen mit einer umfangreichen Osteopathieausbildung praktiziert. Die Mehrzahl der OsteopathInnen ist in freier Praxis tätig. Die Ausübung ohne Einschränkung ist ÄrztInnen und ZahnärztInnen erlaubt. OsteopathInnen mit nicht-ärztlichem Grundberuf dürfen Osteopathie aufgrund ihres Berufsgesetzes (meist Gesetz der medizinisch-technischen Dienste (MTD-Gesetz)) nach ärztlicher Zuweisung ausüben
Versicherungsrecht
Osteopathische Behandlungen werden nicht von den gesetzlichen Krankenkassen getragen bzw. mit Zuschüssen unterstützt. Je nach Vertrag werden die Kosten jedoch ganz oder teilweise von privaten Zusatzversicherungen übernommen.
Steuerrecht
Laut §6
Absatz 1 Zif. 19.1 des Umsatzsteuergesetzes sind PhysiotherapeutInnen sowie
ÄrztInnen bei der Ausübung jeder in ihren Tätigkeitsbereich fallenden
Therapieform umsatzsteuerbefreit.
Organisationen
Österreichische Gesellschaft für Osteopathie (OEGO)
Die OEGO ist die Interessensvertretung der österreichischen OsteopathInnen mit derzeit über 500 ärztlichen und nicht-ärztlichen Mitgliedern.
Um die Integration der Osteopathie auf europäischer Ebene zu voranzubringen, ist die OEGO Mitglied in der „European Federation & Forum for Osteopathy“ (EFFO).
Österreichische Ärztegesellschaft für Osteopathie, osteopathische Medizin und klinische Osteopathie (OEÄGO)
Die OEÄGO ist im "Dachverband für Komplementärmedizin" vertreten. Alle Mitglieder dieser Gesellschaft sind auch Mitglieder in der OEGO. Weitere Informationen finden Sie hier. (http://www.medosteo.at/index.php/ct-menu-item-28)
Osteopathie weltweit
Die Osteopathie unterliegt weder in Europa noch weltweit einheitlichen Regelungen. Die Anerkennung als Beruf ist in jedem Land unterschiedlich weit fortgeschritten. Weltweit bemühen sich Dachorganisationen um die einheitliche Integration der Osteopathie in die medizinische Versorgung.
Dachorganisationen Europa
Osteopathy Europe
Der europäische Dachverband fördert Standards, Regulierung und Anerkennung von Osteopath:innen in Europa.
Die Organisation besteht aus den führenden Berufsverbänden und Aufsichtsbehörden aus Europa, die zusammenkommen, um das Bewusstsein und die Anerkennung der Rolle, die Osteopathen für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Öffentlichkeit spielen, zu fördern und hohe Standards der osteopathischen Versorgung sowie die Patientensicherheit zu gewährleisten. Mehr Informationen finden Sie auf folgender Website: www.osteopathyeurope.org
Osteopathic European Academic Network (OsEAN)
Das "Osteopathic European Academic Network" ist ein Zusammenschluss von 31 großteils europäischen Osteopathieschulen mit dem Ziel, die Ausbildung zu vereinheitlichen und für alle beteiligten Schulen einen universitären Abschluss zu erreichen. Details finden Sie hier: www.osean.com
Dachorganisationen weltweit
Osteopathic International Alliance (OIA)
Der weltweite Dachverband aller osteopathischen Organisationen (Verbände, Schulen, Register) ist die Osteopathic International Alliance. Sie umfasst über 60 Mitgliedsorganisationen.
World Osteopathic Health Organisation (WOHO) und World Health Organisation (WHO)
Die Abteilung für traditionelle Medizin in der WHO in Zusammenarbeit mit der WOHO veröffentlichte 2010 das Dokument „Benchmarks for Training in Osteopathy“, in dem Mindeststandards für die osteopathische Ausbildung und Praxis empfohlen werden. Das WHO-Dokument beschreibt Osteopathie als eigenständigen Beruf, der selbständig und ohne ärztliche Zuweisung arbeitet. Weitere Kooperationen zwischen der OIA und der WHO sind in Vorbereitung.
Gesetzliche Regelungen
Aktuell ist Osteopathie in 12 europäischen Ländern reguliert:
Frankreich, Portugal, Schweiz, Liechtenstein, Malta, Dänemark, Island, Finnland, Großbritannien, Zypern, Luxemburg, Dänemark und Norwegen.
Über den jeweiligen Status eines europäischen Staates können Sie sich hier informieren: https://www.effo.eu/membership/member-organisations/
Gesetzliche Regelungen für Osteopathie gibt es zudem in den USA, Neuseeland und Australien.